Schlüsseldienste geraten aufgrund utopischer Preise immer häufiger in Verruf. Steht man vor verschlossener Tür und hat seinen Schlüssel vergessen, ist man aus der Not heraus meist bereit, mehr zu zahlen als eigentlich angemessen. Was ein Schlüsseldienst kosten kann und wie Sie unseriöse Anbieter aufspüren, erfahren Sie in diesem Artikel.
So entstehen die Kosten – Schlüsseldienst beauftragen
Die Kosten für den Schlüsseldienst hängen davon ab, welche Arbeiten durchzuführen sind. Ist die Tür verschlossen und Sie haben keinen Schlüssel dabei, muss sie geöffnet und der Schließzylinder ausgetauscht werden. Ist hingegen der Schlüssel im Schloss abgebrochen, muss das Schloss erneuert werden. Möglicherweise ist auch ein Austausch beider Komponenten notwendig.
Zudem hat auch der Zeitpunkt der Beauftragung Einfluss auf den Preis. Außerhalb der gewöhnlichen Öffnungszeiten sowie am Wochenende und an Feiertagen ist hier mit Zuschlägen zu rechnen.
Zuletzt kommen auch noch Anfahrtskosten auf Sie zu.
Sollte Ihnen der Schlüsseldienst neben den genannten noch weitere Posten in Rechnung stellen, ist das in den meisten Fällen ein Indiz dafür, dass es sich um keinen seriösen Anbieter handelt.
So setzen sich die Schlüsseldienst-Kosten zusammen
| Position |
Materialkosten |
Arbeitskosten |
| Schließzylinder |
10 € - 100 € |
70 € - 90 € |
| Schloss |
50 € - 200 € |
10 € - 20 € |
Seriöse Anbieter berechnen für Arbeiten außerhalb der regulären Öffnungszeiten Zuschläge von bis zu 100 Prozent. Diese fallen auf die Arbeitskosten sowie auf die Anfahrt an, nicht aber auf die Materialkosten.
Was verdient ein Schlosser?
Was verdient ein Schlosser also im Detail? Prinzipiell sollten die Schlüsseldienst-Kosten bei einer Beauftragung zu den gewöhnlichen Öffnungszeiten an einem Werktag nicht mehr als 100 Euro betragen. Die Materialkosten kommen dabei natürlich noch hinzu.
Sollten Sie dabei an einen Anbieter geraten, der Zuschläge jeglicher Art berechnet, von denen Sie zuvor noch nie gehört haben, sollten Sie Vorsicht walten lassen. Populäre Beispiel-Posten, bei denen Sie hellhörig werden sollten, sind etwa „Sofort-vor-Ort-Pauschale“ oder „Einsatz von außergewöhnlichen Geräten“.
Kosten für Schließzylinder und Schloss
Muss der Schließzylinder ausgetauscht werden, können Sie hierfür mit Materialkosten in Höhe von 10 bis 100 Euro rechnen. Dabei kommt es ausschließlich auf die gewünschte Sicherheitsstufe an. Ein seriöser Anbieter sollte mehrere Modelle mit sich führen, aus denen Sie wählen können, anstatt Ihnen nur die teuerste Variante anzubieten.
Für den Austausch des Schlosses gilt dasselbe, hier bewegt sich die Preisspanne zwischen 50 und 200 Euro.
Arbeitskosten
Der Einbau des Schließzylinders ist relativ schnell erledigt. Ein seriöser Schlüsseldienst wird hierfür kaum mehr als 90 Euro berechnen, sofern kein Mehraufwand entsteht, was jedoch selten der Fall ist.
Noch unkomplizierter lässt sich das Schloss austauschen. Ein Preis von 10 bis 20 Euro ist hier angemessen.
Kosten für die Anfahrt
Anfahrtskosten über 60 Euro, zumindest innerhalb der regulären Öffnungszeiten, gelten als überteuert. Viele unseriöse Anbieter wenden hier verschiedene Tricks an, um Kunden außerorts für sich zu gewinnen und damit die Anfahrtskosten entsprechend höher zu setzen. Halten Sie immer nach einem lokalen Anbieter Ausschau und achten Sie dabei vor allem auf die Vorwahl der Telefonnummer.
Nach Möglichkeit sollten Sie schon während des Telefonats die Anfahrtskosten in Erfahrung bringen. Weicht der Gesprächspartner auf diese Frage aus, sollten Sie sich nach einem anderen Anbieter umsehen.
Zuschläge
Welche Zuschläge sind bei einem Schlüsseldienst angemessen? Es liegt auf der Hand, dass sich Schlüsseldienste Arbeiten am Wochenende, an Feiertagen oder in der Nacht höher vergüten lassen. Ein Zuschlag von 100 Prozent ist dabei durchaus angemessen. Hingegen sind Zuschläge von 200, 300 oder gar 400 Prozent alles andere als legitim, hier sollten Sie stutzig werden.
Vorsicht geboten ist auch, wenn der Anbieter unmittelbar nach seiner Ankunft eine oder gar mehrere Unterschriften von Ihnen verlangt, bevor er überhaupt mit seiner Arbeit begonnen hat. Lesen Sie die Dokumente zuvor sorgfältig durch oder verzichten Sie gänzlich auf jegliches Unterschreiben.
Sollten Sie ein unsicheres Gefühl haben, können Sie darauf bestehen, per Rechnung zu zahlen, um sich erst einmal über die Berechtigung der in Rechnung gestellten Positionen zu informieren. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, es gibt keine Pflicht zur Barzahlung.
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